ver.di kritisiert geplante Werksschließungen von DS Smith scharf

[ENDIMNGEN]

Die angekündigte Schließung mehrerer deutscher Standorte des Verpackungsherstellers DS Smith, der seit Januar 2025 zum US-Konzern International Paper gehört, sorgt in der Region für erhebliche Unruhe. Besonders betroffen ist der Standort Endingen am Kaiserstuhl, an dem 47 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Die Belegschaft wurde am Dienstag, 11. November 2025, auf kurzfristig einberufenen Versammlungen über die geplante Stilllegung informiert. Bei den Betriebsräten und der tarifzuständigen Gewerkschaft ver.di stehen seitdem die Telefone nicht still.

Nach Angaben des ver.di-Konzernbetreuers Daniel Hirschi reichen die Reaktionen aus den Betrieben von Ärger und Unverständnis bis hin zu blankem Entsetzen. Besonders stößt auf, dass die Betriebsräte trotz konkreter Nachfragen noch in der Vorwoche auf einer Standortkonferenz ohne belastbare Informationen geblieben seien. Frühzeitige Hinweise auf eine Maßnahme dieses Ausmaßes habe es nicht gegeben, obwohl die Branche seit längerem mit schwierigen Rahmenbedingungen kämpft. Bundesweit sollen fünf Werke vollständig schließen, an einem weiteren soll der Produktionsbetrieb eingestellt werden. ver.di geht derzeit von rund 500 gefährdeten Arbeitsplätzen aus.

Scharfe Kritik richtet die Gewerkschaft an die Unternehmensführung. Aus den Belegschaften und Betriebsräten habe es seit Jahren Hinweise auf dringende Investitionen gegeben. Statt rechtzeitig zu handeln, würden nun überalterte Maschinen und sanierungsbedürftige Gebäude als Argumente für die Stilllegung angeführt. Hirschi spricht in diesem Zusammenhang von einer als zynisch empfundenen Argumentation.

Auch ver.di-Gewerkschaftssekretär Hauke Oelschlägel kündigt Unterstützung für die Beschäftigten an. Ziel sei es nun, in den anstehenden Gesprächen über Interessenausgleich und Sozialplan zumindest abfedernde Lösungen zu erreichen. Die Gewerkschaft fordert DS Smith und International Paper zudem auf, Transparenz herzustellen, Alternativen zu prüfen und ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden.

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