Wirtschaft fördert Spitzen-Azubis aus der Region
Deutschlandweit einzigartige Anerkennung: 36 junge Menschen mit dem Förderpreis der IHK-Stiftung Südlicher Oberrhein ausgezeichnet / Zwei neue Stiftende an Bord
3.382 junge Menschen haben in diesem Jahr im IHK-Bezirk ihre Ausbildung abgeschlossen. 36 von ihnen standen im Mittelpunkt bei der diesjährigen Förderpreisverleihung der IHK-Stiftung Südlicher Oberrhein. Bei dem Festakt im Kultur- und Bürgerhaus Denzlingen haben Persönlichkeiten aus der Wirtschaft Preise im Wert von insgesamt 91.500 Euro gestiftet. Das Preisgeld soll den Absolventinnen und Absolventen beim Durchstarten im Beruf helfen.
Die 91.500 Euro Preisgeld kommen von 27 Stifterinnen und Stiftern. „Ein Förderpreis in dieser Größenordnung ist in Deutschland einzigartig“, sagte Brigitta Schrempp, die Vize-Präsidentin der IHK Südlicher Oberrhein, am gestrigen Dienstagabend, 18. November 2025. Die Idee des Förderpreises ist rund 40 Jahre alt. Zu den Initiatoren gehörte der damalige IHK-Präsident und verstorbene Freiburger Ehrenbürger Eugen Martin, der am 28. Dezember seinen hundertsten Geburtstag feiern würde. Anfangs war der Stifterkreis noch überschaubar. Auch die Preise waren im Rahmen der IHK-Absolventenfeier schnell vergeben. Doch mit der Zahl der Stiftenden wuchs auch die Zahl der Preisträger, sodass aus der Verleihung eine eigene Veranstaltung wurde.
Zum ersten Mal vergeben wurden die beiden Förderpreise der Dr. Winfried Lausberg-Stiftung, die im vergangenen Sommer unter dem Dach der IHK-Stiftung gegründet wurde. Dr. Winfried Lausberg war bei der IHK Hochrhein-Bodensee in der Geschäftsführung tätig. Sein Herzensthema war die Nachwuchsförderung. Von der Förderpreis-Idee war er so angetan, dass er in seinem Testament verfügt hatte, sein gesamtes Bargeldvermögen in die IHK-Stiftung zu übertragen. Einer der beiden mit jeweils 2.500 Euro dotierten Preise ging an einen Absolventen der IHK Hochrhein-Bodensee, und einer an eine Absolventin der IHK Südlicher Oberrhein. Unter den anwesenden Gästen war auch die Witwe des Stiftlers Helvetia Lausberg, die mit ihrem Auftritt für einen der emotionalen Höhepunkte des Abends sorgte: „Es ist für mich sehr bewegend und erfüllt mich mit großer Freude, dass der Wunsch meines Ehemannes verwirklicht wird.“
Und noch eine Premiere: Ebenfalls zum ersten Mal wurde der Elztalhotel-Förderpreis vergeben. Im vergangenen Jahr hatte eine Auszubildende aus dem Elztalhotel einen Förderpreis erhalten. Darüber war die Betreiberfamilie Tischer so begeistert, dass sie beschloss, unter die Stiftenden zu gehen
Die Höhe der einzelnen Förderpreise liegt zwischen 1.500 und 5.000 Euro. Die Unterstützung ist zweckgebunden und muss in die Weiterentwicklung der jungen Menschen fließen. Die Preisträger kommen aus der Industrie, dem Handel, der Gastronomie und aus dem Dienstleistungsgewerbe.
Unter den 36 Ausgezeichneten war auch er bundesbeste Zerspanungsmechaniker, Tim Hoch vom Ausbildungsbetrieb Armbruster in Steinach (Förderpreis der RMA Pipeline Equipment), und der landesbeste Bauzeichner, Diego Steiert, der bei der Faller GmbH in Breitnau (Förderpreis der Volker Homann Stiftung) gelernt hat. Beide waren im vergangenen Monat bei der IHK-Abschlussfeier „Meilenstein 2025“ in Offenburg bereits geehrt worden.
Doch Noten sind nicht alles, worauf es den Stiftern ankommt. Bei ihrer Auswahl spielte auch soziales Engagement eine große Rolle. So berichteten im Gespräch mit der Kölner Moderatorin Anne Rück mehrere Preisträger von ihren Ehrenämtern. So engagiert sich BZ-Medien-Förderpreisträgerin Emely Baumann aus Hohberg engagiert sich beispielsweise bei der Feuerwehr und Lara Eckerle (Elztalhotel-Förderpreis) im Gemeinderat Denzlingen.
Bei anderen Preisträgern wurden die erschwerten Startbedingungen berücksichtigt. Eva Luise Landwehr hat als zweifache Mutter ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement bei der TCL Consulting GmbH in Umkirch in Teilzeit erfolgreich abgeschlossen. Der Integrations-Förderpreis der Volksbank Freiburg eG ging an Elza Shengelia, die sich zur Verkäuferin bei Alnatura Freiburg ausbilden ließ, und den Fachlageristen Rakingamanambinaskara aus Madagaskar, der seine Ausbildung bei der Tria Technologies GmbH in Eschbach machte. „Ich bin dankbar für diese Chance, der Preis hat eine große Bedeutung für mich“, sagte Elza Shengelia auf der Bühne.
Überaus angetan von der Förderpreisverleihung in Denzlingen war Alexandra Thoß, die Leiterin des Bereichs Aus- und Weiterbildung der IHK Hochrhein-Bodensee. „Der Abend motiviert mich, in unserem Kammerbezirk auch so eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen“, sagte sie in Gegenwart ihres Kollegen Simon Kaiser von der IHK Südlicher Oberrhein.
Die IHK Südlicher Oberrhein: Stark machen für rund 75.000 Mitglieder
Vom Kleinunternehmer bis zum Weltmarktführer – die IHK Südlicher Oberrhein vertritt die Interessen der Wirtschaft gegenüber Politik und Verwaltung. Wir beraten sowohl Startups als auch etablierte Unternehmen, Fachkräfte und solche, die es werden wollen, organisieren Prüfungen und trommeln bei Kommunen und Verwaltungen für optimale Standortbedingungen. Für den Staat übernehmen wir ausgewählte Aufgaben, informieren über neue Zoll-Richtlinien, Wachstumschancen auf ausländischen Märkten oder organisieren zahlreiche Netzwerktreffen und Veranstaltungen.